Gustav Gerhardy schreibt an seine Mutter am 31.12.1876
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Sind schlechte Zeiten heute, Mütterlein1
der Säckel ist fürchterlich leer!
Wie sollte das aber auch anders sein,
der Butter Preis steigt immer höher.
Die Eier sind teuer;
Pasteten
...greten
Indoch was hilft all das klagen?
Aushalten und nimmer verzagen!
Auch mit meiner Kasse ist es schlecht bestellt,
und im Kopfe spuckts mir umher,
was schenkst du dem Mütterlein, dass ihr gefällt,
die Kasse gibt nichts mehr her!
Nun Dichten?
Mit Nichten!
Dann Reimen
Ohn Säumen.
Und so reim ich und reim ich drauf los,
und die Reime Gelingen famos.
Sei mir gut deinem Blut.
Und Jupiters mächtiger Aar
sei dein Schutz auch im neuen Jahr
dein Gustav
Erfurt den 31.12.1876
-
Transscription durch Sibylle Fährmann ↩
Zuletzt geändert: 04.08.2024 13:49:47