Dr. med Heinrich Gerhardy
✽ 4.10.1810 ✟ 6.1.1890
⚭ 5.8.1839
Bertha Gerhardy geb. Bracht
✽ 4.8.1815 ✟ 26.1.1890
.
Dr. med. Heinrich Gerhardy 1810-1890
.
Bertha Gerhardy geb. Bracht
Emma Heiland geb. Gerhardy
Tochter des Dr. med. Gerhardy
1842-1913.(?)
Die Angaben stimmen nicht, woher ich das weiß, weiß ich nicht mehr. ... (handschriflich vom Autor hinzugefügt)
Heinrich Gerhardy war am 4.10.1810 in Duderstadt geboren,
hatte 1834 promoviert. Seine Doktor-Dissertation trug den Titel „De
noetambulismo adnexa morbi historia“. 1839 wurde er praktischer
Arzt in Düsseldorf, bald Gemeinderatsmitglied und bis 1871
leitender Arzt im Düsseldorfer Theresienhospital wo noch heute
sein Bild hängt. Ein gleiches Bild hängt im Düsseldorfer
Stadtmuseum. Beides sind Kopien. Das Original hat sich der Baron von
Canstein angeeignet, der mit der Familie Gerhardy keinerlei blutsmäßige
Verbindung hat und mit einer Stieftochter der Enkelin des Heinrich
Gerhardy. verheiratet ist . Das Bild zeigt einen würdigen. Mann
mit Backenbart - in Alter von etwa 60 Jahren. Er soll ein tüchtiger
Arzt gewesen sein, eine gesellige Natur.
Sein 50-jähriges Doktor-Jubiläum wurde von der Ärzteschaft
mit großem Aufwand in der Düsseldorfer Tonhalle gefeiert.
Er und sein Bruder Leopold (mein Großvater) waren oft in der
Düsseldorfer Künstlervereinigung - späterem
Malkasten - zu sehen.
Jedenfalls werden im verlorengegangenen Briefwechsel
Malkasten, Tonhalle und
Breidenbacher Hof als Treffpunkt häufig erwähnt.
Heinrich Gerhardy war mit Emma Bracht verheiratet, einer
Schwester des s.Zt. angeshenen Malers dessen Bilder besonders der alte Kaiser Wilhelm
liebte. Von Heinrich und Emma Gerhardy besitze ich je ein Porträt.
Er sowohl sie auf den Bildern in den besten Jahren, so Mitte dreißig.
1848 ging Heinrich Gerhardy für ein-zwei Jahre nach Amerika - offiziell
aus politischen Gründen (Heinrich Gerhardy war mit anderen Ärzten
Mitglied der Düsseldorfer Bürgerwehr, die im offenen Gegensatz zur
preußischen Regierung stand); gemunkelt wurde aber von amorösen
Gründen. Eine Nonne aus dem Theresienkloster soll ihn nach
Amerika begleitet haben. Nach seiner Rückkehr aus Amerika
arrangierte er sich mit Kirche und Staat, machte großzügige
Schenkungen; er muß viel Geld als Arzt verdient haben. Die
Düsseldorfer Haute-Volée gehörte zu seinen
Patienten, er wurde Geheimer Königlicher Sanitätsrat und
vom Papst zum Ritter vom heiligen Grabe ernannt.
Seinen Brüdern Leopold und Hermann war er sehr zugetan wenn ihm
auch ein gewisser Opportunismus und Kaltschnäuzigkeit nicht
abgesprochen wurde. Sein Haus in Düsseldorf auf der Reichstraße
59 lag gegenüber dem Ständehaus. dem heutigen
Landtagsgebäude. war ein schönes altes Patrizierhaus mit
einem großen Garten. Das Haus wurde von der Enkelin Heinrichs -
Mia Weiß - kurz vor dem Kriege - es war sehr baufällig
geworden - verkauft und währen des Krieges durch eine
Fliegerbombe zerstört.
Grabstelle
Auf dem Friedhof in Düsseldorf Golzheim
Zuletzt geändert: 14.08.2024 07:24:14